Biografie Claudio Vandelli
„Seitdem ich im Alter von 3 Jahren zum ersten Mal eine Schallplatte mit symphonischer Musik hörte, entschied ich, dass ich Dirigent werden wollte“, sagt der gebürtige Mailänder Claudio Vandelli – bei der Platte, die ihn im frühen Kindesalter in ihren Bann zog, handelte es sich um eine Aufnahme von Beethovens 5. Symphonie unter Herbert von Karajan.
Was auf diese aus vollem Herzen getroffene Entscheidung folgen sollte, war und ist ein Leben mit der und für die Musik: spielte er anfangs mit dem Vater als junger Klarinettist noch in der lokalen „Banda“, verbrachte Claudio Vandelli als Jugendlicher unzählige Stunden im Konservatorium, obwohl von den Eltern dazu angehalten, eine Handelsakademie abzuschließen um „etwas Anständiges“ zu lernen. Die Musik ließ ihn jedoch nie los und so folgte parallel zum Studium der Klarinette und des Klaviers schließlich das Dirigieren, wobei schnell klar wurde, dass hierin sein großes Talent liegt. Mittlerweile blickt Vandelli auf eine langjährige internationale Karriere zurück. Stationen seiner Laufbahn führten ihn u.a. in die Berliner Philharmonie, die Royal Albert Hall, den Wiener Musikverein und das Wiener Konzerthaus, das Teatro Colon in Buenos Aires, das Mariinsky Theater in St. Petersburg, die Zaryadye Hall und das Tschaikowsky Conservatory in Moskau, die Prager Smetana Hall und viele andere mehr, wo er u.a. die Hamburger Symphoniker, das Gürzenich Orchester Köln, das Royal Philharmonic Orchestra, die Moscow Soloists und das Royal Danish Orchestra dirigierte.
Bereits in jungen Jahren entdeckten herausragende Persönlichkeiten Claudio Vandellis besondere Fähigkeit, mit unverfälschtem Instinkt und geschultem Ohr Musiker und Musikerinnen für neue Orchester auszuwählen, die anschließend auf höchstem Niveau zusammen musizieren. So stellte er für das bekannte Festival in Verbier (CH) die drei internationalen Festival Orchester zusammen und dirigierte die erste Tournee des Verbier Festival Orchesters mit Khatia Buniatishvili als Solistin. Vandelli blieb dem Festival über zehn Jahre lang als Director of the Music Department verbunden und arbeitete u.a. mit Kurt Masur, Wolfgang Sawallisch und James Levine. Seit 2019 hat er die Verantwortung für das Pan-Caucasian Youth Orchestra, das junge Musiker aus der Kaukasusregion in einem 80-köpfigen Symphonieorchester vereint und beim Tsinandali Festival in Georgien jährlich residiert. Beim Festival 2024 dirigierte Vandelli mit großem Erfolg u.a. Beethovens 7. Symphonie und dessen 3. Klavierkonzert mit Bruce Liu als Solist.
Künstlerinnen und Künstler wie Anna Netrebko, Fazıl Say, Juan Diego Flórez, Bryn Terfel, Cecilia Bartoli, Mischa Maisky, Renaud und Gautier Capuçon und viele mehr schätzen Claudio Vandellis besondere Qualität, sie auf einfühlsame Art und Weise zu begleiten und seinen Orchestern einen reichhaltigen, vielfarbigen Klang zu entlocken und konzertieren gerne und wiederholt mit ihm.
Seit 2020 erfüllt Claudio Vandelli mit ebenso großer Freude wie Enthusiasmus die Position des ersten Chefdirigenten der Würth Philharmoniker, mit welchen er seither viele erfolgreiche Konzerte im In- und Ausland bestritt, darunter sind u.a. monumentale Werke wie Giuseppe Verdis Messa da Requiem, Carl Orffs Carmina Burana oder Gustav Mahlers Auferstehungssymphonie. Die gemeinsame Saison 2024/25 startet hochkarätig mit Piotr Beczala und Sondra Radvanovsky und einem Puccini Programm anlässlich dessen 100. Todestages, zunächst aus Künzelsau gestreamt von medici.tv, im Anschluss daran im Festspielhaus Baden-Baden, wo das Orchester regelmäßig gastiert. Weitere Highlights sind Bachs Magnificat zu Weihnachten, zwei Neujahrskonzerte im Großen Festspielhaus in Salzburg mit dem Star-Gitarristen Pablo Sáinz-Villegas, sowie ein Konzert mit Thomas Hampson, mit welchem die Würth Philharmoniker ihre dritte CD aufgenommen haben und bei diesem Anlass präsentieren.
Claudio Vandellis Konzerte wurden und werden wiederholt von verschiedenen großen Kulturplattformen aufgenommen und gestreamt, bei medici.tv war er u.a. mit Mischa Maisky (F. Dvořák Cello-Konzert und Symphonie „Aus der neuen Welt“) und der Kurzoper „La voix humaine“ von F. Poulenc vertreten, der ZDF strahlte in Kinos weltweit das „Sommernachtskonzert“ vom Münchner Königsplatz mit den Solisten Anna Netrebko, Jonas Kaufmann, Thomas Hampson, Ildar Abdrazakov und Elena Zhidkova aus und der französische Sender Mezzo TV sendete das Galakonzert des Sochi Winterfestivals unter Vandellis Taktstock mit den Solisten Vadim Repin, Avi Avital und Denis Matsuev.
Neben seiner Tätigkeit am Orchesterpult interessiert sich der Dirigent für hochklassige Sound und HiFi Systeme und ist in dem Bereich Kenner und Spezialist. Zudem war er auch als Tonmeister und Produzent tätig.